Hanföl
Ein Speiseöl ist ein für den Menschen als Nahrungsmittel geeignetes Fett.
Je nachdem, ob der Stoff bei Raumtemperatur fest oder flüssig ist, spricht man Fett oder Öl.
Es wird zwischen Pflanzenfett bzw. Pflanzenöl und Tierfett unterschieden.
Wie konzentrieren uns hier auf das Pflanzenöl.
Wird ein Pflanzenöl aus einem einzigen Rohstoff gewonnen, so wird das Öl nach diesem benannt. Wie z.B. Sonnenblumenöl, Olivenöl, Erdnussöl und für uns besonders wichtig: Das Hanföl.
Hanföl ist ein Pflanzenöl, welches aus den Samen des Nutzhanfs (Cannabis sativa) gewonnen wird. Wir müssen an dieser Stelle ausdrücklich betonen, dass wir hier über das Hanföl als Speiseöl schreiben und nicht über das ätherische Hanföl, welches aus destillierten Blättern und Blüten gewonnen wird oder dem Haschischöl, welches ein stark THC-haltiger ölartiger Extrakt aus dem Harz der Blütenstände und psychoaktiv ist.
Die Hanfsamen der Nutzpflanze Hanf enthalten keine nennenswerten Mengen an Tetrahydrocannabinol (THC). Deshalb haben diese Samen keine berauschende psychoaktive Wirkung, was dementsprechend auch für das daraus gewonnene Hanföl als Speiseöl gilt.
Das Hanföl ist im Endeffekt ein "Abfallprodukt" des industriellen Hanfanbaus. Hanf wird hauptsächlich zur Gewinnung von Hanffasern angebaut. Bei der Aufbereitung der Ernte können die Samen der Hanfpflanze gewonnen und zu Hanföl weiterverarbeitet werden. Um am Ende ein hochwertiges Hanföl zu bekommen, ist eine schonende Ernte unabdingbar.
Der Vorteil des Hanfsamens zur Gewinnung von Öl gegenüber seiner "Mitbewerber" ist seine robuste Schale, was den Samen vor negativen Umwelteinflüssen schützt. Will man Hanföl aus Hanfsamen gewinnen, so müssen diese Samen zuerst vorsichtig geschält werden, was in der Regel maschinell erfolgt.
Diese geschälten Samen nennt man auch Hanfnüsse, welche in einer Ölmühle gepresst werden. Für ein hochwertiges Hanföl eignet sich die sogenannte Kaltpressung am besten, da hierbei die wertvollen Inhaltsstoffe des Hanfsamens erhalten bleiben und somit nicht durch Hitze geschädigt oder reduziert werden.
Das Nebenprodukt bei der Pressung von Hanfsamen zu Hanföl ist der sogenannte Presskuchen. Dieser enthält sehr viel Eiweiss, weshalb er sich sehr gut als Futtermittel eignet.
Hanföl bietet ein sehr breites Nutzungsspektrum. Es eignet sich für die Herstellung von Kosmetika, hat seinen Platz in der Medizin, kann auch als technisches Öl verwendet werden, als Biokraftstoff, als Futterzusatz und auch zur Lackierung von Holz.
Wir möchten uns allerdings auf die Verwendung von Hanföl in der Küche konzentrieren.
Hanföl verfügt über ein breites Fettsäurespektrum. Was im Endeffekt bedeutet, dass dieses Speiseöl alle für den Menschen wichtigen essentiellen Fettsäuren enthält. Somit gilt das Hanföl als ein ernährungsphysiologisch hochwertiges Pflanzenöl, welches in der Küche Sinne macht.
Der Geschmack dieses Öls ist nussig, deshalb wird Hanföl gerne für Salate, Dressings, Soßen, Marinaden und Brotaufstriche verwendet. Da sein Rauchpunkt mit 165 Grad Celsius allerdings recht niedrig ist, eignet sich Hanföl nicht zum Braten oder Frittieren. Ansonsten würden sich die wertvollen Fettsäuren zersetzen und der Geschmack würde auch darunter leiden. Unbedenklich hingegen ist die Nutzung von Hanföl zum Dünsten und Dämpfen.